Kleeblatt, Guinness und Whiskey. Dies sind die ersten drei Symbole, die einem in den Sinn kommen, wenn man Irland sagt. Und es ist der irische Whiskey, auf den die Einheimischen zu Recht stolz sind. Doch abgesehen von seinem guten Geschmack musste er mehrere Jahrhunderte auf seinen Platz im Rampenlicht warten.
Die erste Erwähnung von Whiskey findet sich in den Annalen von Clonmacnoise im Jahr 1405. Darin wird von einem hochrangigen Mann berichtet, der starb, nachdem er zu viel vom "Wasser des Lebens", wie Whiskey ursprünglich genannt wurde, getrunken hatte. Es handelte sich also um ein gängiges Getränk, da die Kunst der Destillation im 11. Jahrhundert von irischen Missionaren aus dem Nahen Osten mitgebracht wurde. Jahrhundert aus dem Nahen Osten mitgebracht. Für die Destillation waren vor allem die Mönche in den Klöstern zuständig, aber der Whisky schmeckte ganz anders als heute. Die Reifezeit war viel kürzer und er wurde oft mit Fenchel, Anis oder Minze aromatisiert.
Dank neuerer Methoden und Technologien begann sich der Geschmack von Whiskey zu verändern, und es waren nicht mehr nur die Mönche, die für die Destillation zuständig waren. Im frühen 17. Jahrhundert wurde die Old Bushmills Distillery zur ersten lizenzierten Whiskey-Brennerei der Welt, und mehr als 400 Jahre später ist Bushmills immer noch eine feste Größe auf dem Spirituosenmarkt. Nach der Einführung der Lizenzvergabe und der amtlichen Registrierung von Brennereien erlebte die Whiskeyproduktion in Irland einen großen Aufschwung, wobei die Nachfrage aus dem Ausland kam. Marken wie Bushmills, Jameson und George Roes Thomas Street Distillery machten irischen Whiskey im 19. Jahrhundert zum meistverkauften Whiskey der Welt.
Aber selbst die jahrhundertelange Geschichte und der im Laufe der Zeit immer besser werdende Geschmack haben den Niedergang des irischen Whiskeys nicht verhindern können. Der Unabhängigkeitskrieg und der anschließende Handelskrieg mit England zwangen viele Brennereien in Irland zur Schließung oder zum Zusammenschluss mit Konkurrenten. Und der ohnehin schon schlechte Start ins 20. Jahrhundert für Spirituosen wurde durch die amerikanische Prohibition, die erhebliche Auswirkungen auf die Ausfuhren hatte, noch verstärkt. Zu diesem Zeitpunkt war der schottische Whisky bereits die Nummer eins.
Die Probleme gingen jedoch schließlich vorüber und einige Brennereien konnten sogar wieder eröffnet werden. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen von Walter Teeling, der seine Brennerei 1782 in Dublin errichtete. Unter dem Druck zu Beginn des letzten Jahrhunderts kaufte die größere William Jameson & Co. die Brennerei, musste sie aber 1923 schließen. John Teeling, dessen Vorfahre das Unternehmen gründete, eröffnete die Brennerei 1989 wieder und war damit die erste wiedereröffnete Brennerei in Irland überhaupt. Ihm ist es zu verdanken, dass heute jeder Teeling-Whiskey genießen kann.
Die Einzigartigkeit des irischen Whiskeys wurde durch die hiesigen Gesetze stark begünstigt. Anders als bei der Einführung von Steuern auf Alkohol wurde in Irland eine Steuer auf Malz erhoben. Doch die Iren waren erfinderisch und verwendeten nur so viel Malz, wie für die Herstellung von Whiskey unbedingt erforderlich war. So entstand die Tradition des Blended Whiskeys aus ungemälzter Gerste und Getreidekörnern. Heute gibt es auch Single Malt (bei dessen Herstellung nur gemälzte Gerste verwendet wird), der eher für Schottland typisch ist.
Echter irischer Whiskey wird dreifach destilliert und muss laut Norm drei Jahre lang in Fässern reifen. Neben der Auswahl der Gerste oder des Getreides beeinflussen auch die Fässer selbst den Geschmack der Spirituose, da sowohl neue als auch gebrauchte Fässer verwendet werden, meist Sherry-, Bourbon- oder Rumfässer. Der Mindestalkoholgehalt beträgt in der Regel 40 %, kann aber auch bis zu 60 % betragen.
Wie schmeckt echter irischer Whiskey? Im Vergleich zu anderen, ähnlich starken Spirituosen ist sein Geschmack unverwechselbar, aber subtil. Das leichte und fruchtige Geschmacksprofil mit deutlichen Getreidenoten nimmt mit zunehmender Reife oft einen Karamellgeschmack an. Dies gilt zumindest für Blended Whiskey, der 90 % der irischen Brennereiproduktion ausmacht. Irischer Whiskey ist außerdem aufgrund des Destillationsverfahrens weicher und hat nicht den Rauch von unverschnittenem und mit Gerstenmalz vergorenem Scotch.
Dank seiner Eigenschaften kann er sowohl pur als auch in Mischgetränken getrunken werden. Es kommt immer auf die Vorlieben des Verbrauchers an, da er für manche zu stark oder sogar würzig sein kann. Natürlich passt er auch gut zu Kaffee. Irish Coffee ist daher in vielen Cafés und Bars zu finden. Eine Flasche Whiskey sollte man auf jeden Fall zu Hause haben, denn die Möglichkeiten sind endlos. Haben Sie Ihre schon?